Am Donnerstag hat eine stürmische
Nordströmung polare Kaltluft in die Kärntner Gebirgsgruppen gebracht. In den
nordwestlichen Gebirgsgruppen Kärntens gibt es Schnee bis in hohe Tallagen. Am Wochenende
überwog meist ungetrübter Sonnenschein, ausgenommen waren die nördlichen hohen
Tauern, und es wurde deutlich milder.
Auch der stürmische Wind aus Norden wurde schwächer. Am Montag drehte die
Strömung auf Südwest und die Nullgradgrenze stieg auf 2400 m. Auch die Luftmassen wurden zunehmend
trockener. Am Dienstag stellte sich eine föhnige Südwestströmung mit teils
starkem Südwestwind ein. Erst am Mittwoch zog eine neuerliche Störung mit
starken Niederschlägen aus Südwesten über die Kärntner Gebirgsgruppen. Die
Schneefallgrenze lag zuerst oberhalb von 2000 m. Das Tief über Oberitalien
bringt reichlich Regen und in den hohen und hochalpinen Lagen Neuschnee bis zu
150 cm und mehr.
Messungen am letzten Donnerstag (20.04.) mit winterlichen Temperaturen - 15°C auf 24040 am Hochtor/Viehbichl, durch die Südwestströmung (siehe Bild Windrichtung) stiegen die Temperaturen wieder an. |
Die Nordströmung mit Neuschnee und
der stürmische Wind sorgten am vergangenen Donnerstag und am Freitag für Triebschneeablagerungen an der noch
vorhandenen Altschneedecke. Teils wurden 20 cm und mehr an Neuschneemengen in
den Staulagen der Hohen Tauern gemessen. Am Wochenende haben die kurzen
Sonnenfenster in den Staulagen wiederum für leichte Setzungen der Schneedecke
gesorgt, und in den besonnten Hängen wurde die Schneedecke auch durchfeuchtet
und aufgeweicht. Am Sonntag wurden durch die kurze Störung in den Hohen Tauern
neuerliche Schneemengen von 10 cm und mehr gemessen. In den übrigen
Gebirgsgruppen sorgte die Sonneneinstrahlung für eine gute Setzung der noch
vorhandenen Schneedecke. Am Mittwoch wurde die Schneedecke durch Regeneintrag bis auf eine
Seehöhe von 2400 m durchfeuchtet und oberhalb dieser wurden Neuschneemengen in
den Karnischen Alpen bis zu 40 cm, in der Kreuzeckgruppe und den Hohen Tauern
bis zu 30 cm gemessen. Durch die zunehmende Intensität der Niederschläge in den
nächsten Tagen sollte es teilweise in den südwestlichen Staulagen bis zu 150 cm
Neuschnee geben.
Anstieg der Lawinengefahr in den
Hohen Tauern auf EHRHEBLICH am Donnerstag (20.04.2017) und ab Mittwoch den 26.
April 2017. Auch in der Kreuzeckgruppe und den Karnischen Alpen stieg die
Lawinengefahr auf ERHEBLICH am Donnerstag an. In den Gailtaler Alpen herrschte ab
Donnerstag MÄSSIGE und in den Nockbergen und Karawanken GERINGE Lawinengefahr. Die
Niederschläge mit Neuschnee und Wind sorgten für umfangreiche störanfällige
Triebschneeablagerungen ab 2400 m in den südwestlichen Gebirgsgruppen Kärntens.
Am Mölltaler Gletscher ging am Freitag, den 21.04.2017 außerhalb des gesicherten Schiraumes eine Schneebrettlawine ab. An der Schneedecke auch die Windspuren klar erkennbar. (Bild: WEBCAM - Gletscherbahnen) |
ERHEBLICHE Lawinengefahr in den Hohen Tauern, in der Kreuzeckgruppe und in den Karnischen Alpen |
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