Donnerstag, 26. Februar 2015

Wochenbericht vom 20. Februar bis 26. Februar 2015


Ein Hochdruckeinfluss sorgte am Freitag für einen milden Frühjahrstag mit  Sonnenschein der für eine günstige Setzung und Stabilisierung der Schneedecke gesorgt hat.  Der Samstag begann mit teils stürmischem und auffrischendem Südwestwind, entlang der südlichen  Gebirgsgruppen stauten sich dichtere Wolken die am Abend für leichten Niederschlag sorgten. Am Sonntag waren es nur wenige Zentimeter Neuschnee in den Karnischen Alpen.  Am Montag brachte ein Mittelmeertief zum Teil bis zu 25 cm Neuschnee in den südlichen Staulagen. Dienstag zog eine Kaltfront aus Nordwesten mit teils stürmischem Wind  über Kärnten, die am Mittwoch in den nordöstlichen Gebirgsgruppen für neuerliche  Niederschläge sorgte. Heute Donnerstag sorgt  Zwischenhocheinfluss für eine Wetterberuhigung.
 
Der Sonnblick in den Hohen Tauern am Freitag mit strahlenden Sonnenschein und klarer Fernsicht (Bild: Webcam ZAMG- 3.106m)
 


Zunahme der Luftfeuchtigkeit ab Samstag in den Karawanken durch ein Mittelmeertief  (Messstation Zelenica 1.536m - LWD-K)


 


Neuschneemengen am Dienstag in der Kreuzeckgruppe mit bis zu 25 cm Neuchnee (Messstation Embergeralm 1.935m LWD-K)


 


Kräfitgen Neuschneezuwachs in den Karawanken (Messtation Koschuta Haus 1.282m - LWD-K)




Neuschee auch in den Karnischen Alpen (Messstation Oisternig 2.009m LWD-K)

Beginnend am Samstag mit kleinräumigen  und teils geringen Triebschneesammlungen, die meist eine Altschneedecke mit aufbauend umgewandelten, kantigen Kristalle mit Krusten, überdeckten. Leichter Schneefall am Wochenende und Neuschnee am Montag, vor allem in den südlichen Staulagen waren es bis zu 25 cm Neuschnee mit Wind  aus südlichen Richtungen, sorgte für frische Triebschneepakete. Durch die neuerliche Störung mit Wind aus nördlichen Richtungen  wurden frische, in höheren Lagen auch störanfällige, mittlere  Triebschneepakete, die meist am Neuschnee abgelagert wurden, gebildet.

 


Der Wind über die Verfrachtungsstärke sorgte für frische störanfällige Triebschneepakete  (Messstation Mohar - Hohe Tauern 2.053m LWD-K)



Tiefe Temperaturen mit Wind aus südlichen Richtungen und feuchten Luftmassen (leichter Niederschlag) sorgte für frischen Anraum an der Messstation am Katscherberg (Bild: LWD-K am Aineck 2.120m)
 


Der Wind in den Hohen Tauern beginnend aus den südlichen Richtungen und mit neuerlicher Kaltfront ab Dienstag aus nördlicher Richtungen (Messstation Lieskele 2.350m ÖBB)

 



Beginnend mit der allgemeinen mäßigen Lawinengefahr ist ab Sonntag die Lawinengefahr in den Kärnten Gebirgsgruppen angestiegen. Durch den Neuschnee und ab Dienstag durch den starken Wind meist aus nördlichen Richtungen, der immer über Verfrachtungsstärke lag, stieg die Lawinengefahr auf ERHEBLICH an. Triebschneepakete, die auf einer Altschneedecke mit Schwachschichten und am Neuschnee abgelagert wurden, sorgten für den Lawinengefahrenanstieg in Kärnten.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Wochenbericht vom 13. Februar bis 19. Februar 2015



Hochdruckeinfluss mit strahlenden Sonnenschein sorgte am Freitag für eine günstige Setzung der Schneedecke. In der sternklaren Nacht zum Samstag hat sich die angefeuchtete Schneedeckenoberfläche wieder verfestigt und auch Oberflächenreif bilden können.
Am Sonntag sorgte eine schwache Störung, ausgehend von einem Mittelmeertief, für wenige Zentimeter Neuschnee in den Karnischen Alpen. Ab Montag sorgte stabiles Hochdruckwetter in den Alpen.
Der Wind wehte nur schwach vorwiegend aus nördlichen Richtungen. 




Wenige Zentimeter an Neuschnee in den Karnischen Alpen (LWD-K Station in den Karnischen Alpen - Gartnerkofel)



Milde Temperaturen über 2000m (LWD-K Station in den Hohen Tauern - Hintere Lucke)
Meist nur schwacher Wind (LWD-K Station Gailtaler Alpen - Goldeck)

Sonnenschein und milde Temperaturen sorgten für eine Verfestigung der Schneedecke (LWD-K Station in den Hohen Tauern - Hintere Lucke)



 


Eine geschlossene Schneedecke mit 60 cm Schnee liegt in den Nockbergen/Nähe Bonnerhütte  (Bild: LWD-K)







Stabiles Hochdruckwetter mit milden Temperaturen und sternenklaren Nächten sorgte für eine günstige Verfestigung und Stabilisierung der Schneedecke welche mit aufbauend umgewandelten Schichten abwechselnd mit Krusten, aufgebaut ist. Eine Störung der Schwachschichten in der Schneedecke ist meist nur an den Übergängen von wenig zu mehr Schnee möglich. Durch milde Temperaturen und strahlenden Sonnenschein hat untertags die Schneedecke immer wieder etwas an Festigkeit verloren und es musste mit spontanen Rutschen und Lawinen gerechnet werden.




Zwei sponate Schneebrettlawinen in den Hohen Tauern (Bild: Alpinpolizei Kärnten)


Schneebrettlawine in den Hohen Tauern - Gemeinde Heiligenblut (Bild: Alpinpolizei Kärnten)


Ältere Schneebrettlawinen an der Ostseite und frische Schneebrettlawinen an der Westseite im freien Schiraum des Möllatler Gletschers/Schareck (Bild: Alpinpolizei Kärnten)

 
Durch die Verfestigung der Schneedecke wurde zum Wochenende die Lawinengefahr mit MÄSSIG beurteilt und ab die Dienstag herrschte GERINGE Lawinengefahr.  Das Hauptproblem waren die Altschneedecke mit den erwähnten Schwachschichten.



Für klare Fernsicht sorgte das Hochruckwetter in den Kärntner Bergen - Schneelage im Glocknergebiet - Hohe Tauern (Bild: FEST Klagenfurt)
 

Donnerstag, 12. Februar 2015

Wochenbericht vom 06. Februar bis 12. Februar 2015


Ein Mittelmeertief brachte am Freitag Neuschnee nach Kärnten. Begleitet wurde das Mittelmeertief durch den kalten Wind aus nördlicher Richtung. Nach den Niederschlägen bildete sich am Samstag ein Hochdruckgebiet mit trockener Luft über dem östlichen Atlantik und in Kärnten herrschte strahlender Sonnenschein.  Am Sonntag brachte ein Tief über Mittelitalien feuchte Luftmassen mit nur wenig Neuschnee, das bis Monatg anhielt.  Mit einem kräftigen Hochdruckeinfluss über Mitteleuropa stellte sich am Dienstag ruhiges Winterwetter über Kärnten ein. Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen ließen die 0 °C Grenze auf 2000 m steigen.

Neuschneezuwachs:

~             25 cm in den Hohen Tauern

~             20 cm in der Kreuzeckgruppe und in den  Gailtaler Alpen           

~             15 cm in den Karnische Alpen, Nockberge, Gurktaler Alpen und  auf der Sau- u. Koralpe             


Größter Neuschneezuwachs am Freitag in den Staulagen von Mallnitz/Hohe Tauern (ÖBB Messstation Lieskele)
 
Neuscheezuwachs in den Karnischen Alpen bis zu 15 cm (LWD Messstation Samalm)
 

 


Abgeblasene Geländekanten und Geländerücken (Bild: Hohe Tauern LWD-K)






In den gefüllten Leehängen, Rinnen und Mulden wurden teils mächtige störanfällige Triebschneepakete gebildet (Bild: Nockberge/LWD)


Durch den stürmischen und teils orkanartigen Nordwind wurde die Schneedecke durch den Wind sehr stark geprägt. Geländekanten und Geländerücken wurden zum Großenteil abgeblasen und es bildeten sich teils mächtige Triebschneeablagerungen, die wiederum auf lockerem Neuschnee oder auf einer Altschneedecke mit Krusten und lockeren, aufbauend umgewandelten Schichten, abgelagert wurden.  

Durch den stürmischen Nordwind wurden in den Gailtaler Alpen bis zu 90 km/h gemessen. (LWD Messstation am Goldeck)

 

 

In den vergangenen Tagen waren die Triebschneepakete das Hauptproblem und in den Staulagen der Hohen Tauern und der Kreuzeckgruppe herrschte große Lawinengefahr. Durch die tiefen Temperaturen waren die Trieb- u. Packschneepakete recht spröde und störanfällig. Auch spontane Schneebrettlawinen wurden vor allem in den steilen Hägen über 2000 m beobachtet. 

Selbstauslösende Schneebrettlawine und durch den starken Nordwind der letzten Tage nebenan ein gefüllter Leehang mit einer ausgeprägten Schneewechte (Bild: Innerkrems/Schönfeld LWD-K)


 

Freitag, 6. Februar 2015

Warum der Schnee ausblieb



Am Mittwoch, den 4.2.2015, wurde von den Meteorologischen Instituten ein Schneechaos für Donnerstag und Freitag prognostiziert. Wetterwarnungen wurden für die Steiermark und Kärnten ausgegeben. Dann die überraschende Entwarnung, denn alle Wettermodelle brachten falsche Daten und führten zu Fehlprognosen.
Kleine.tv hat bei der Zentralanstalt für Meteorologie nachgefragt warum.




Zum Kleine.tv-Beitrag

Donnerstag, 5. Februar 2015

Wochenbericht vom 30. Jänner bis 05 Februar 2015

Eine Störung eines Mittelmeertiefs hat am Freitag in ganz Kärnten Schnee gebracht. Begleitet wurde der Schneefall von stürmischem Wind aus südlichen Richtungen. Am Samstag stellt sich mit Zwischenhocheinfluss Wetterberuhigung ein, ehe am Sonntag wieder die nächste Störung aus dem Süden neuerlichen Niederschlag brachte.

Neuschneezuwachs:

~ 75cm - Karawanken
~ 40cm - Nockberge, Gurktaler Alpen, Sau- Koralpe
~ 30cm - Karnische Alpen, Gailtaler Alpen, Kreuzeckgruppe
~ 20cm - Hohe Tauern


Neuschneezuwachs von 15 cm in den Hohen Tauern - Messstation Elewitschwand/Heiligenblut/LWDK
Neuschnee 50cm beim Koschutahaus in den Karawanken - Messstation/Koschutahaus/LWDK

Auch in der nachfolgenden Zwischenhochphase hat der lebhafte Wind immer wieder für frische Triebschneeablagerungen in den Kärntner Bergen gesorgt, welche teils auf lockerem Neuschnee, teils auf älteren Triebschneepaketen und teils auf der aufbauend umgewandelten Altschneedecke abgelagert wurden.


Windspitzen in den Hohen Tauern - Messstation Oberwalderhütte/LWDK

Die Koralm wo der Schnee durch den lebhaften Wind verfrachtet wurde - Bild/LWDK

Die Lawinengefahrenhauptprobleme waren in diesem Zeitraum die immer wieder neu gebildeten Triebschneeablagerungen, welche durch die tiefen Temperaturen anhaltend spröde und damit auslösefreudig waren und die auf Grund der allgemeinen geringen Schneedeckenmächtigkeit auch leicht zu störende, aufbauend umgewandelte Altschneedecke.

Montag, 2. Februar 2015

ORF Reportage über den Lawinenwarndienst Kärnten

Redakteur Peter Matha ist diese Woche mit dem Lawinenwarndienst zu einem Lokalaugenschein auf dem Ankogel unterwegs gewesen. Die Mitarbeiter schätzen durch Messungen und viel Erfahrung die Lawinengefahr ein und verfassen Berichte als Information für Wintersportler.

Peter Ma'tha mit dem Team LWD Kärnten W. Ertl u. D. Mörtl 








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